DESIGN FOR ALL
Barrierefreiheit für alle Menschen
»Barrierefrei sind bauliche Anlagen, wenn sie für behinderte Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind«. Hiermit verlangt das Behindertengleichstellungsgesetz Barrierefreiheit für den öffentlichen Raum.
Barrierefreiheit ist die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der gestalteten Lebensbereiche für alle Menschen. Der Zugang und die Nutzen müssen für Menschen mit Behinderung in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe möglich sein.
Barrierefreie Produkte
Ein Produkt gilt als barrierefrei, wenn es von möglichst allen Menschen in jedem Alter mit unterschiedlichen Fähigkeiten weitgehend gleichberechtigt und ohne Assistenz bestimmungsgemäß benutzt werden kann.
Technische Anforderungen sind:
- Große Rutschfestigkeit von Oberflächen
- Gute Begeh- und Befahrbarkeit
- Gute taktile Wahrnehmung
- Ausreichende Farbkontraste
- Geringer Fugenabstand
- Guter Wasserablauf
Norm bzw. Regelwerk |
Inhalt |
DIN 18040-1 |
|
DIN 18040-3 |
|
DIN 32984 |
|
DIN 32975 |
|
H BVA 2011 |
BODENINDIKATOREN UND BEGLEITSTREIFEN
Bodenindikatoren erfüllen als Leitstreifen eine führende Funktion und weisen als Aufmerksamkeitsfelder auf Gefahren hin. Rippenstrukturen werden zur Anzeige der Gehrichtung in Leitstreifen oder Richtungsfeldern oder in Auffindestreifen zur Anzeige von Zielen im Gehbereich (z. B. für Blindenleitsysteme, seitlich gelegene Ein- und Zugänge, für Haltestellen), Einstiegspunkte und als Sperrfeld (bei getrennten Querungen) verwendet.
Noppenstrukturen sind in der Regel dort einzusetzen, wo eine »erhöhte Aufmerksamkeit« von blinden oder sehbehinderten Menschen auf ihrem Weg gefordert wird (z. B. Warnung vor Hindernissen, Niveauwechsel, Anzeige von Richtungswechsel oder Abzweigungen im Leitsystem, Anzeige von Querungsstellen über die Fahrbahn).
Profil
|
Abstand der Scheitelpunkte [mm] |
Rippenbreit bzw. |
Rippen- bzw. Noppenhöhe [mm] |
Rutsch-widerstand |
|
Rippenstruktur |
38 / 50 |
10 |
4,5 |
R 13 |
|
Noppenstruktur |
60 |
20 |
4,5 |
R 13 |
Bodenindikatoren müssen gemäß DIN 32984 zum umgebenden Bodenbelag bzw. zum Begleitstreifen einen ausreichend großen Leuchtdichtekontrast aufweisen. Dieser muss mindestens K ≥ 0,4 betragen. Bei ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen darf keine Reflexionsblendung auftreten. Für Blindenleitstreifen ist eine weiße Farbgebung sinnvoll.
Um die Erkennbarkeit der Leitstreifen zu verbessern, ist bei nicht ausreichendem Kontrast zwischen dem Bodenindikator und dem Umgebungsbelag ein Begleitstreifen erforderlich. Dieser wird in der Regel einseitig angeordnet. Bei hellen Umgebungsbelägen mit geringem Kontrast zum Leitsystem werden zweiseitige Begleitstreifen angeordnet.
Eine Kombination mit einem Kontrastwert K ≥ 0,4 zwischen Bodenindikator und Begleitstreifen ist zum Beispiel: Leitsystem, Farbe weiß, mit Begleitstreifen, Ausführung kugelgestrahlt (Pasand), Farbe basaltanthrazit.
KASSELER SONDERBORD® UND KASSELER QUERUNGSBORD®
Barrierefreie Bus- und Bahnhaltestellen und barrierefreie Querungen von Fahrbahnen zu Geh- und Radwegen erleichtern maßgeblich die Mobilität nicht nur von behinderten Menschen, sondern auch von in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen wie z.B. ältere Mitbürger, Eltern mit Kinderwagen und kleinen Kindern, Urlauber mit Koffern etc.. Das Kasseler Sonderbord® und das Kasseler Querungsbord®-System sind unverzichtbare Bestandteile der barrierefreien Mobilitätskette.
Blockstufen und Winkelstufen mit Kontraststreifen
Öffentliche Treppenanlagen sind grundsätzlich barrierefrei zu gestalten und ohne Richtungsänderung zu planen. Gleichzeitig sind sie rutschfest, trittsicher und dauerhaft auszuführen. Gemäß DIN 32984 sind mindestens die erste und die letzte Stufe über ihre gesamte Breite mit einem kontrastierenden Streifen zu kennzeichnen. Der Leuchtdichtekontrast zwischen Markierung und Treppenoberfläche gemäß DIN 32984 muss K ≥ 0,4 sein. Entsprechend den Empfehlungen der COST 335 sind alle Stufen zu markieren.
- Kontraststreifen aus Natursteinvorsatz (5 x 8 cm)
- Machbar in Blockstufen und Winkelstufen
- Fugenlose, dauerhafte Anbindung im Auftritt
- Oberflächenbündige Anordnung
- Mögliche Farbkombination zur Einhaltung des Leuchtdichtekontrasts: Kugelgestrahlte Oberfläche, PASAND - basaltanthrazit mit granitweiß oder granitgelb
FAHRSTUFEN
Zur stufenlosen Überbrückung von Höhenunterschieden in Treppenanlagen eignen sich Fahrstufen (z.B. mit Kinderwagen, Fahrrad etc.). Fahrstufen werden in kugelgestrahlter Natursteinoberfläche objektbezogen gefertigt und besitzen eine Länge von 1,00 m. Sie sind problemlos mit konventionellen Blockstufen kombinierbar. Erhältlich mit oder ohne den dauerhaften und ökologischen Oberflächenschutz »b.c.s.«-Technologie.
Spezialprodukte für Bahnhöfe - Schraffurausbildungen
Die Sicherungsmaßnahme »Schraffur« ist eine linienförmige Markierung konstanter Breite, die von der Bahnsteigkante über die frei zu haltende Fläche verläuft. Zum Anlegen dieser Sicherungsmaßnahme »Schraffur« gemäß der DB-Richtlinie aus der Modulfamilie 513 stehen wahlweise Diagonalsteine oder Rautensteine zur Verfügung. Kombiniert mit dem Format 30 x 30 cm entstehen diagonale Linien, die in einem Winkel von 45° zur Bahnsteigkante verlaufen.
Der Anschluss an die gerade verlaufende Fläche lässt sich durch die Rasterausbildung im 30 cm-Maß mühelos und ohne Schnittaufwand ausführen. Das Fugenbild wird nicht gestört.
Ausführung: Kugelgestrahlte Oberfläche (PASAND), Farbe granitweiß, basaltanthrazit, mit oder ohne Oberflächenschutz »b.c.s.«-Technologie
Breite x Länge x Dicke |
Typ |
Gewicht |
Rutschwiderstand |
Normalstein |
DIN EN 1338 D I K |
180 |
R 13 |
Halbstein |
DIN EN 1338 D I K |
180 |
R 13 |